In einer Welt, die zunehmend von virtuellem Erleben bestimmt ist, verlieren viele Menschen den Bezug zur Natur. Reale Begegnungen mit Tieren – ob auf dem Bauernhof oder in der Wildnis – werden immer seltener. Die Kenntnis darüber, wie Lebensmittel erzeugt werden und welche landwirtschaftlichen Ressourcen dafür nötig sind, geht vor allem der jüngeren Generation verloren, praktische und handwerkliche Fähigkeiten werden in Schulen kaum noch vermittelt.
Diese Entfremdung von der Natur wirkt sich negativ auf die emotionale, motorische, kognitive Entwicklung aus und führt dazu, dass reale Sozialkontakte immer seltener erlebt werden.
In den vielfältigen Lern- und Erfahrungsräumen auf dem Bildungs- und Begegnungshof Alfter fördern wir darum das Bewusstsein für unsere belebte Umwelt und für landwirtschaftliche Prozesse – im Stall und auf der Weide, im Garten oder auf dem Acker. Aktive Beteiligung steht bei der Versorgung und Pflege der Tiere, beim Säen, Pflanzen und Ernten genauso im Mittelpunkt wie beim Reparieren, Basteln oder Kochen. So bieten wir eine große Vielfalt an Bildungs- und Handlungserfahrungen im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung.
Durch positive Begegnungen mit Tieren im Rahmen von tiergestützten Interventionen möchten wir die physischen, sozialen, emotionalen und kognitive Fähigkeiten unserer Besucherinnen und Besucher fördern – und Freude in ihr Leben bringen.
Wir öffnen unser Tor für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft, Behinderung, Krankheit oder Alter und pflegen einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit unseren Besucherinnen und Besuchern.
Unsere Tiere werden artgerecht gehalten und gemäß ihrer Vorlieben und Fähigkeiten im Rahmen von Aktivitäten eingesetzt. Wir sorgen für ausreichende Ruhephasen für die Tiere. Die Leitlinien des Bundesverbandes Tiergestützte Intervention bilden die Grundlage für unsere Arbeit mit den Tieren.
Wir arbeiten nachhaltig und ressourcenschonend. Wir verwenden in unseren Projekten natürliche Materialien und versuchen möglichst wenig Abfall zu verursachen. Wir bevorzugen Bioprodukte und Lebensmittel aus unserer Region – am liebsten natürlich unsere eigenen Produkte.
Alle Mitarbeitenden des Bildungs- und Begegnungshof erfüllen ihre Aufgaben im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Selbstorganisation und Eigeninitiative sind uns wichtig. Wir tauschen uns regelmäßig miteinander aus und geben uns Feedback. Wir bilden uns regelmäßig fort.
Wir pflegen enge Kooperationen mit verschiedenen pädagogischen und sozialen Einrichtungen und unterstützen ihre Arbeit durch unsere Angebote. Außerdem organisieren wir regelmäßig Aktionstage und kulturelle Veranstaltungen auf dem Hof, um so ein aktiver und sichtbarer Teil des örtlichen Lebens zu sein.